Nach einem Studium an der Fachhochschule für Bauwesen in Minden (1969 – 72) als junger Bauingenieur bei Dietrich Mehlhose in Herford zunächst bis 1981 angestellt tätig und nach weiteren 10 Jahren angestellter Tätigkeit und beruflicher Entwicklung in einem Hamburger Spezialunternehmen zum Fachmann für Flachdächer & thermische Bauphysik geworden, wurde ich nach dem Beginn meiner selbständigen Tätigkeit in 1991 am 11.11.1994 von der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld zum öffentlich bestellten und vereidigten (ö.b.u.v.) Sachverständigen für Flachdächer und 2 Jahre später auch für thermische Bauphysik berufen.
Meine Neigung zum ökologischen Bauen in Holz, ausgelöst durch Fa. Isofloc, brachte meine Freunde und mich 1993 zur Gründung des AKÖH e.V.. Dieser Arbeitskreis Ökologischer Holzbau, ein damals bundesweit tätiger interdisziplinärer Verein von Zimmermeistern, Holzbauern, Architekten + Ingenieuren und Baustoffherstellern, der bis zu 200 Mitglieder umfasste, ist 2010 aufgegangen im Deutschen Holzfertigbau-Verband, und wurde dort als interner Arbeitskreis weitergeführt bis zum Herbst 2024 um ihn dann zu beenden – weil man ihn nicht mehr benötigte: mittlerweile arbeiten alle DHV-Mitglieder nach den AKÖH-Kriterien! Mir hat diese Entwicklung sehr viel Freude + Freunde und eine Ehrenmitgliedschaft im DHV eingebracht! Fortgeführt wird die Arbeit im DHV von unserem damaligen Vorsitzenden Ahmed Al Samarraie, der nicht nur seit der Gründung die Geschicke des AKÖH e.V. gelenkt hatte sondern jetzt im DHV-Vorstand verantwortlich ist für die Belange der Ökologie + Gesundheit der Baustoffe und das Hauptstadt-Büro des DHV in Berlin leitet.
Nach meiner beruflichen Neuorientierung hin zum Qualitätsmanagement für sehr große Flachdächer, wie diese von der Logistik-Branche überall in Deutschland und Europa gebaut wurden, war dann mein Wachmacher die Begleitung einer Logistik-Immobilie mit 23 ha (230.000 m²) Dachabdichtungen aus PVC – das entspricht fast 400 m³ PVC-Folien mit einem Gewicht von fast 500 to! Die wurden von mehr als 20 großen Sattelschleppern angeliefert, von denen (wenn man die darin enthaltenen Weichmacher separieren könnte) 7 große LKW-Sattelschlepper nur Weichmacher transportiert haben würden!
Solche großen Flachdachabdichtungen darf es aus meiner Überzeugung nur noch geben, wenn diese gleichzeitig genutzt werden als Energie-Äcker, also Standflächen für PV-Anlagen und mit Dachbegrünungen, die mit Retention oder sogar Wasseranstau + antizyklischer Entwässerung eine sehr gute Biodiversität aufweisen. Denn auf einer solchen Dachfläche von 23 ha kommen bei einem normalen Regen in 1 Sekunde etwa 8 m³ also 8.000 l Regenwasser zusammen, die eben nicht auf natürlich begrünte Flächen niederregnen. Mit einer fachgerechten Begrünung kann man nicht nur dafür sorgen, dass sich die Biodiversität nicht nur auf wenige Mikroben reduziert…

…man kann auch durch eine antizyklische Entwässerung dafür sorgen, dass das Regenwasser nicht nur die Begrünung versorgt sondern insbesondere in städtischen Quartieren die sommerliche Überhitzung vermeidet und dort im Zeichen immer häufigerer Starkregen-Ereignisse die teilweise 150-jährige Regenwasser-Kanalisation nicht immer wieder überlaufen läßt!
Mittlerweile weiß man, dass die Entsiegelung solch großer Flachdächer entscheidend nicht nur die unmittelbare Biodiversität fördert sondern auch den Klimawandel viel stärker bremst, als die Einsparung von CO2.
Als Qualitäts-Sicherer für riesige Flachdächer initierte und gründete ich gemeinsam mit Kollegen in 2017 den IQDF e.V. und bin weiter dessen Geschäftsführer bis zum Jahresende 2025. Wir haben in 2018, 2019, 2022, 2024 und 2025 fünf bundesweit wichtige Kongresse veranstaltet, der Kongress 2020 musste wegen Corona verschoben werden und die vorgesehenen Vorträge wurden ersatzweise im Mai + Oktober 2021 an 3 Tagen über das Internet an die Teilnehmer übertragen. Die hervorragenden Vorträge wurden aus den Studios von zwei IQDF-Mitgliedern „gesendet“ und können – wie die früheren Vorträge auf der website des IQDF https://www.iqdf.de angeschaut und heruntergeladen werden. (wegen der Zugangsdaten bitte mich anrufen!)
Und im Mai `21 gab`s eine Bestätigung für unser Tun:
Prof. Dr. Michael Braungart, der Erfinder des cradle-to-cradle-Prinzips hatte in seinem Online-Vortrag am 20.5.2021 unsere Frage, ob auch Flachdach-Produkte diesem Prinzip unterliegen könnten, damit beantwortet:
Ja natürlich! Wenn Flachdächer nützlich sind!
Also, über den üblichen Nutzen, ein Gebäude vor Regenwasser zu schützen, nützlich zu sein mit entprechender Wärmedämmung, als Untergrund für PV-Anlagen und Begrünungen, mit denen nicht nur das Regenwasser-Management möglich ist sondern die Biodiversität erhöht wird. Solche Begrünungen schützen auch die Flachdächer vor Brandgefahren durch Lichtbögen, die von fehlerhaften PV-Anlagen ausgehen können.
Zunehmender Schwerpunkt meiner Tätigkeit wird deshalb die „Nützlichkeit“ von Flachdächern werden, nachdem ich seit 11.11.2021 nach mehr als 27 Jahren nicht mehr als ö.b.u.v. Sachverständiger tätig bin.
Im Oktober ´22, im März ´24 und im September `25 konnten wir uns auf unserem 3., 4. und 5. IQDF-[Qualitäts]- Management-Kongress endlich auch wieder persönlich treffen und das „Flachdach4„ aus der Taufe heben.
Zusätzlich haben wir einige Schwerpunkte unserer Arbeit, mit denen ich mich auch nach dem 1.4.24 wieder selbst beschäftigen werde:
- Es gibt einen virtuellen IQDF-Stammtisch – online, alle 2 Wochen freitags morgens um 8:00 Uhr, der jetzt schon über 100 x stattgefunden hat, an dem sich bundesweit erfolgreiche Flachdach-Spezialisten, die Freunde der höheren und gehobenen Flachdachkunst, fachlich austauschen.
- Wir wollen gemeinsam mit dem QVSD e.V https://www.qvsd.de/ ein Kompetenzzentrum Flachdach, PV und Dachbegrünung initiieren, in dem nicht nur die gemeinsame Geschäftsstelle des IQDF e.V und des QVSD e.V ihren Sitz hat sondern insbesondere die Unternehmer dieser speziellen Kunst, das Flachdach als entscheidenden Teil der Gebäudehülle zu errichten, zu begrünen und mit PV-Anlagen zu belegen und zu pflegen ihre Kompetenzen erweitern können und vor allem deren wichtigste Mitarbeiter, die Vorarbeiter in einer Vorarbeiter-Akademie unter realen Bedingungen geschult werden, mit hochwertigen Materialien nicht nur Flachdächer zu bauen, die wirklich > 35 Jahre dicht sind, sondern die Biodiversität wiederherstellen, Energie zu ernten und die Kanalisation zu entlasten!
- arbeiten wir noch am einem Leitfaden für die substanzerhaltende Modernisierung von Flachdächern – u.a. um sie tauglich zu machen für die Aufständerung von PV-Anlagen – möglichst ohne sie vorher abzureißen.
Persönlich helfe ich – als Mitglied in der DGA-Bau e.V. – gern bei der außergerichtlichen Streitbeilegung solchen Parteien, die sich zwar streiten, aber lieber eine kostengünstigere und schnellere Lösung für ihren Rechtsstreit suchen als eine gerichtliche Auseinandersetzung.
Und zwischendurch mach ich auch gern mal Vorträge zu den Themen Gebäudehülle, Ökologisches Bauen, Substanzerhaltende Modernisierungen von Flachdächer zu nützlichen Flachdächern – solange es Spass macht.
Und ich habe wieder beim DHV angeklopft mit der Bitte und einer Idee, dass soeben eingestampfte DHV-Haus wieder aufzuwecken als DHV-Haus 2.0:
- das DHV-Haus 2.0 sollte z.B. ein „Flachdach5“ (zusätzlich 1. zur Dichtigkeit über 50 Jahre mit einer EPDM-Abdichtung, 2. der für Jahrzehnte genügend dicken Wärmedämmung, 3. der Begrünung, 4. der PV-Anlage und 5. der Wasserspeicherung mit antizyklischer Entwässerung, um das teilweise > 150 Jahre alte Kanalnetz bei Starkregen zu entlasten.) haben – aufgebaut auf einer massiven Deckenplatte aus Brettsperrholz!
- das sollte z.B. auch eine Bodenplatte aus Holz haben – über einer Perimeter-Dämmung aus Glapor, einem Recycling-Schaumglas
- und die Holzfertigbauwände sollten mit Zellulose-oder Holzfaser-Einblasdämmung und einer Putzträgerplatte aus einer Holzfaser-Dämmplatte und einem Putz versehen sein, der keine Herbizide braucht und trotzdem nicht von schwarzfärbenden Algen befallen wird!
- Das DHV-Haus 2.0 sollte gemäß meinen Vorstellungen nicht nur aus wohngesunden + ökologischen Baustoffen bestehen sondern auch die weiteren Attribute erfüllen, die im Sinne der Nachhaltigkeit unverzichtbar sind.
Der folgende Text ist der Anfang meines Manuskriptes, das ich als Buch mit dem Titel:
Wo nichts ist – ist wenig viel!
Artgerechte Menschenhaltung für selbst-Denker + Praktiker
herausbringen werde! – (wenn ich gesund bleibe 😉)
Zu Beginn das etwas zu lang gewordene Vorwort zum Titel:
Eigentlich wollte ich ein Buch schreiben über die baupraktischen Erkenntnisse, die ich im Laufe der letzten 50 Jahre ansammeln konnte – jetzt geht`s aus gegebenem Anlass auch um soziale Erkenntnisse, die vor allem in den letzten 20 Jahren dazugekommen sind und aufgrund der Erfahrungen der letzten 4 Jahre sogar um medizinische Einblicke!
Dass es trotzdem nicht dicker geworden ist zeigt nicht, dass nicht zwischenzeitlich eine unvorstellbare Menge von weiteren Erkenntnissen angeboten wurden. Es zeigt vielmehr, dass viele angeblich so wichtige Erkenntnisse dann doch nicht so wichtig waren. Wenn man kein allumfassendes Fachbuch schreiben, sondern, getreu dem Titel, mit wenig viel erreichen will.
Insbesondere viele als außergewöhnlich wichtig daher kommenden Gesprächsbeiträge, Vorträge, Seminare, Tagungen, Manuskripte stellen sich in der Rückschau zwar als grundsätzlich richtig aber auch als viel zu umfangreich dar, sie an dieser Stelle zu berücksichtigen.
Übrig geblieben sind u.a. die baupraktischen Erkenntnisse, die ich nicht vergessen habe, weil sie wichtig & richtig waren – oder essentiell, wie Robert Borsch-Laaks (RBL) sie genannt hat, als er Anfang der 1990er Jahre auf diversen Veranstaltungen die 7 Essentials vorstellte, die ein Niedrigenergiehaus ausmachen.
Die musste man sich nicht aufschreiben. Weil sie so richtig waren, dass man sie nicht einfach vergessen konnte:
- kompakte Bauform
- dicke Wärmedämmung
- solare Wärmegewinne
- Vermeidung von Wärmebrücken
- luftdichte Gebäudehülle
- mechanische Lüftung oder noch besser: Lüftung durch thermisch bedingten Auftrieb und geregelte Öffnungen
- flinkes Heizsystem
Da steht nicht die dicke Dämmung oder die ach so wichtige Haustechnik an 1. Stelle sondern die kompakte Bauform.
Das Niedrigenergiehaus ist längst Geschichte. Jetzt gibt`s Passivhäuser, AktivHäuser oder Plusenergiehäuser – geblieben ist die Richtigkeit der Essentials und ihre Reihenfolge!
Auch wenn man mit ganzen Wagenladungen von Magazinen bis heute versucht hat, die technische Gebäudeausrüstung (TGA) als das wesentlichste Element eines energieeffektiven Hauses darzustellen – die TGA kommt nicht zuerst sondern zum Schluss. Daran ändert auch Herr Habeck mit seiner Wärmepumpen-Initiative – die er ja selbst als Test bezeichnet hat, wir weit die Menschen ihm folgen würden – gar nichts.
So wie es für die Zukunft keinen technologischen Wandel braucht, bevor es keinen Kulturwandel gibt – der ja offensichtlich ein soziales Phänomen ist und kein technisches!
Wenn man sich einmal ein 150 Jahre altes Haus mit 40 m² Wohnfläche in Småland (Schweden) vorstellt: das Gebäude also klein, die Kompaktheit groß und die Dicke der Dämmung an die zum Zeitpunkt der Errichtung vorliegende Haustechnik angepasst – und bis heute kaum beeinflusst, dann kann zur Verbesserung der Einscheibenverglasung schon eine aufgefönte Folie, zugestopfte Ritzen zur Vermeidung von Zugerscheinungen oder eine Innendämmung geringer Stärke sofort viel ändern – wo nix ist, ist wenig eben viel!
Und dass zur Vermeidung von Wärmebrücken 1 cm Wärmedämmung an der richtigen Stelle und zur Vermeidung von Zugerscheinungen ein Vorhang sehr wirkungsvoll sein können, gehört ebenso zu den Essentials wie die Wahrheit zu ergänzen, die Ingo Gabriel auf der legendären e.[u]z.-Baufachtagung 1991 ausgesprochen hat:
– Das beste Niedrigenergiehaus ist ein Zelt im Vorgarten mit einem Daunenschlafsack drin!
Damit hatte er für Suffizienz geworben, für ein Phänomen, das man früher als Begriff im vorliegenden Zusammenhang ebenso wenig kannte wie heute. Es als Begriff jedenfalls nicht gebraucht hat – obwohl es praktisch alltäglich geübt wurde…
…wenn z.B. in dem Haus in Småland 4 Leute lebten mit dann je 10 m² Wohnfläche/ Bewohner und die Energie-Menge pro Kopf schon vor 150 Jahren kleiner war, als heute im Passivhaus!
Man fängt heute an neu zu entdecken, dass es richtig sein könnte:
– genügend statt möglichst viel oder immer alles!
zur Verfügung zu haben! …oder wie Claus Szypura gesagte hatte: besser mehr weniger!
Es gibt auch heute viele Menschen, die den Begriff Suffizienz gar nicht kennen sondern nur die Insuffizienz; z.B. als Herz-Insuffizienz: also als ungenügende Leistung des wichtigsten menschlichen Organs!
Und daran lässt sich Suffizienz auch am besten erklären. Von Hause aus arbeitet unser Herz nämlich suffizient – immer mit der genügenden Leistung nach dem Motto: Es ist nie zu wenig was genügt!
Nur wenn wir mehr brauchen – beim Marathon-Lauf, bei besonders kniffligen beruflichen Herausforderungen, wenn wir Angst haben – dann pumpt es natürlich mehr!
Und unsere Mutter Erde, als Organismus, den wir permanent überfordern, reagiert genauso wie ein permanent überfordertes Organ:
mit Insuffizienz, mit Überforderung!!
Ein Passivhaus mit 180 m² Wohnfläche für zwei Leute, die beide ganztägig arbeiten müssen, um sich ein solches Haus, aber dadurch keine Kinder leisten zu können (oder zu wollen, weil Kinder ja auch CO2 ausatmen), die dann für den Weg zur Arbeit auch noch 2 Autos brauchen, können ein noch so effizientes Haus mit noch so effizienten Autos mit bluetec-Verbrennungsmotoren, mit plug-in-hybrid-Technik oder vollelektrisch kombinieren, sie kommen um die mir in einem Vortrag bei der Bundesstiftung Umwelt Anfang der 1990er Jahren von Michael Braungart bekannt gewordene Wahrheit nicht herum:
Er ordnete den von der Wirtschaft und auch von (fast) allen Bauschaffenden angebeteten Begriff Effizienz neu ein mit der Aussage:
- Effizienz steht für Kurzfristigkeit, Effektivität für Langfristigkeit.
- Das Effizienzdenken ist ein Mangelsystem. Man versucht, mit immer weniger von etwas auszukommen, zu vermeiden, zu sparen. Doch das ist der falsche Weg:
- Effektivität heißt, die Dinge grundlegend richtig zu machen.
Und um dieses „grundlegend etwas richtig zu machen“, darum soll`s in diesem Buch gehen.
Das heißt unter anderem auch, dass Sie dieses Buch quer Beet lesen können, von vorn nach hinten oder von hinten nach vorn oder aus der Mitte heraus:
– die einzelnen Kapitel haben nur insoweit miteinander zu tun, dass sie alle grundlegend & einfach & richtig sein sollen!
Die Einordnung kommt dann schon allein.
Wie bei der „Steigerschen Formel“, der von Peter Steiger (auch auf der 91er Baufach- tagung in Eldgasen) vorgestellten Grundformel für die Nachhaltigkeit beim Bauen.
Das sind nicht 63 Bausteine wie bei der DGNB-Zertifizierung, die bei großen Objekten ganze Aktenschränke und vor allem die Brieftaschen der Zertifizierer füllen.
Da gibt`s nur 4 Grundsätze für`s Bauen, die sich aus der Kombination von 4 Randbedingungen ergeben, die sich am besten grafisch darstellen lassen…

Abbildung 1: Steiger`sche Matrix
…und für die Einordnung des Bauens in die Nachhaltigkeit nicht mehr zu vereinfachen sind.
Die Idee des vor Ihnen liegenden Buches unterlag für`s Bauen nur dieser einen Grundformel, es bietet keinen darauf gegründeten Baustoff- oder Bauelement-Katalog, keine Ökobilanzierung (die wäre ja ein eigenes Buch) und setzt für den Versuch einer Anwendung eigenes Denken voraus.
Es verzichtet weitestgehend auf Glaubenssätze, wenngleich es auch Phänomene beschreibt, die für viele Leser als naturwissenschaftlich (noch) nicht bewiesen gelten.
Wie die Wirkung von Licht und Farben auf den menschlichen Organismus, die Wirkung von Architektur, Design, Duft, Geräuschen etc. auf die Bewohner – eher ein psychosoziales + medizinisches als ein technisches Phänomen!
Das Buch widmet sich den Fragestellungen rund ums Bauen vordergründig aus der Sicht der Biologie, der Chemie und der Physik – nicht der Metaphysik oder der bei Baubiologen üblichen feinstofflichen Sicht auf die Dinge. Die gibt`s natürlich, die stehen entsprechend dem Motto des Buches aber nicht im Vordergrund, weil die mit dem kleinen vorliegenden Buch ebensowenig wie mit einem Wochenend-Seminar an der VHS ausreichend vermittelt werden können!
Viele suchende Anwender kommen bei vielem richtigem Tun mit Ihrem Verständnis oder der Begründung für ihr Tun leider oft über`s glauben und vermuten nicht hinaus – weil die richtigen Essentials fehlen! Denen soll dieses Buch helfen.
Dass das glauben (oder der Glaube) für die ernsthaft nachdenkenden Menschen immer eine ultimativ große Rolle spielt, habe ich gerade bei frei- und selbst-denkenden Menschen immer wieder dadurch bestätigt bekommen, dass diese ihre bewusste Abkehr von traditioneller Religiosität aber auch gern eintauschen gegen eine esoterische Haltung, die im Bereich des Bauens von oft selbsternannten Fachleuten mit feng shui, Geomantie und elektromagnetischer Strahlung aufgefüllt wird – also mit Grenzwissenschaft statt kleinem 1 x 1.
Vor wirklichem Wissen, dass aus Erfahrungen kommt und Generation für Generation über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende übertragen wurde, habe ich größte Hochachtung – die durch die Quantenphysik aufgedeckten Wissensquellen sind unendlich!
Die Weitergabe solchen Wissens in einem Volkshochschulkurs oder wie heute üblich im Internet scheint mir aber keine rechte Basis für die Anwendbarkeit von Wissen, das aus Erfahrung kommt.
Da geht nicht nur viel zu viel verloren – da wird auch viel zu viel hinzugedichtet.
Statt sich wirklich zu befreien – frei nach dem Motto von Ramesh S. Balsekar:
– Wo nichts ist – kann auch nichts fehlen
lassen sich Menschen, die ein Haus bauen wollen, in der Angst um ihre Gesundheit wieder einzwängen in ein Korsett von Regeln und Auslegungen, die von selbsternannten Sentinels aufgestellt und teilweise für viel Geld vermarktet werden.
Das geht meist einher mit einer Grundangst vor synthetischen Stoffen, die dann am größten ist, wenn man weiß (oder annimmt), dass sie da sind, sie aber weder sieht noch riecht – weil, dann könnte man sie ja vermeiden.
Dass diese Angst in sehr vielen Fällen berechtigt ist, muss nicht diskutiert werden, das ist bewiesen. Der Holzschutzmittelprozess Anfang der 1990er Jahre in Frankfurt war erst der Anfang einer überaus notwendigen Beseitigung industrieller Arroganz, die sich aus der eher regional und kleinteilig ausgerichteten Baustoff-Produktion der vorindustriellen Zeit in eine international ausgerichtete und meist konzerngelenkte Baustoffindustrie entwickelt hatte.
Die weltweit tätigen Baustoff- und Chemie-Konzerne müssen natürlich gesetzlich gezwungen werden, den baulichen Gesundheitsschutz als eine zu berücksichtigende Tatsache anzuerkennen – dieser Prozess ist aber auch hier in der EU noch lange nicht abgeschlossen und hat an vielen Stellen weltweit vermutlich noch nicht einmal begonnen.
Aber auch über die Gesetze in der EU wird man nie sicher sein – weil Lobby-Interessen auch wirklich restriktive Gesetze verhindern – oder die Realität ins Gegenteil verkehren!
Aktuell wird es darüber z.B. kompliziert, dass die politischen Gesundheits- Schützer Substanzen aus dem natürlich gewachsenen Holz, die die gleiche chemische Formel aufweisen wie Bestandteile, die in industriell hergestellten Holzwerkstoffen z.B. als Kleber verwendet werden, also synthetischer Herkunft sind, im Rahmen der europäischen Harmonisierung natürlich in die gleichen Kategorien einstufen wollen.
Da werden synthetische Lösemittel aus industriell hergestellten Baustoffen, z.B. Terpene, mit natürlichen Holzinhaltsstoffen gleichgesetzt. Ist ja auch naheliegend, dass synthetische Terpene aus Lacken und Farben, die die gleichen chemischen Formeln wie jene Terpene aus dem Holz aufweisen, die seit Mio Jahren aus harzhaltigen Hölzern wie Kiefer oder Lärche austreten, regulativ in die gleiche Ecke gestellt werden.
Die Frage muss deshalb lauten:
- sind synthetische Lösemittel mit phytogenen Lösemitteln, wie sie z.B. aus Nadelhölzern emittieren, eigentlich gleichzusetzen, weil sie die gleichen chemischen Formeln aufweisen?
- Was ist an den Stoffen natürlicher Herkunft anders?
z.B. beim Formaldehyd, das nicht nur aus den Spanplatten, aus denen der Schrank für die Babywäsche gebaut ist, kommen kann sondern auch aus einer Schale Äpfel auf dem Tisch…
…oder aus der Babywäsche selbst – weil sogar die bis zu einem gewissen Grade Formaldehyd enthalten darf!
Oder was ist mit dem Formaldehyd im menschlichen Organismus, das er selbst produziert…
…aber natürlich auch wieder abbaut!
So wie jedem erwachsenen Menschen 1. klar sein sollte, dass der Mensch zu mehr als der Hälfte seines Körpergewichtes aus H2O besteht – er davon aber trotzdem einiges am Tag zu sich nimmt, damit er die zusätzlich aufgenommenen Kohlehydrate, Fette + Proteine verstoffwechseln kann….
…so sollte jedem erwachsenen Menschen 2. klar sein, dass es ein Wunder wäre, wenn sich im menschlichen Organismus aus den Kohlehydraten mit der allgemeinen Summenformel Cn(H2O)n nicht als Zwischenprodukt auch CH2O – also Formaldehyd – entwickeln könnte.
Und so ist es eben auch:
– jeder funktionierende, also stoffwechselnde Mensch produziert am Tag als Zwischenprodukt auch etwa 20 – 40 g Formaldehyd…
– …und atmet auch 0,001 bis 0,01 mg Formaldehyd pro m³ Atemluft aus.
Und wenn es eines zusätzliches Beweises für die Richtigkeit den Buchtitels bedürfte, könnte der übertrieben gesagt u.a. an diesem Phänomen festgemacht werden:
– 7,8 Mrd. Menschen auf der Erde, die über 230.000 t Formaldehyd im Jahr als Zwischenprodukt „herstellen“ und mehr als 150 t/a „ausatmen“, beweisen, dass, da wo nichts angenommen wird – oder wer nimmt schon an, dass Menschen Formaldehyd ausatmen? – wenig auf einmal sehr viel ist.
Damit sollen die mehr als 20.000.000 Jahrestonnen Formaldehyd, die weltweit für die synthetische Anwendung in Farben, Kleidung, Kosmetika, Kunst- und Holzwerkstoffen hergestellt werden und deren oft gesundheitsschädigende Wirkung in keinem Fall verniedlicht werden!
Es sollen mit diesem Buch die wirklich offenen & suchenden Menschen eine Grund-Sicherheit für sich selbst und ein paar Anregungen erhalten, den wirklich verbohrten Menschen gegenüber Argumente zu haben, die sich nicht nur mit metaphysischem Gedöns umgeben sondern auch noch missionieren.
Wie z.B. ein Betreiber einer Website für Impfgegner – (und es gibt äußerst gute Gründe, auf`s Impfen zu verzichten! – siehe dazu unter der Rubrik Persönliches) dort publiziert, dass Formaldehyd als Zwischenprodukt im menschlichen Organismus nur daher rühren könne, dass es bereits 150 Jahre als Schadstoff auf die Menschen einwirke!?
In vielen Gesprächen erlebe ich Unsicherheit von Menschen, die auf der wirklich ehrlichen Suche immer wieder über Ratgeber (wirklich meistens männlich) stolpern, die ihnen gesundes & umweltgerechtes Bauen als eine wirklich schwierige Sonderdisziplin des Bauens verkaufen. Gerade für solche Menschen ist dieses Buch gedacht: ich will ihnen ein paar Erkenntnisse anbieten, die die Angst nehmen sollen, beim Bauen aus gesundheitlicher Sicht zu versagen.
Zwar ohne Haftung für die Richtigkeit in jedem Einzelfall – der muss immer Projektbezogen (also Personen und objektbezogen) angeschaut werden – aber in jedem Fall richtig im Grundsatz.
Wenn z.B. ein Anbieter von Vollholz-Häusern (die aus mehr als 100 m³ mondgeschlägertem Holz bestehen – also aus mehr als 30 zur richtigen Mondphase geschlagenen Bäumen) wegen großer Nachfrage in der fraglichen Zeit sehr viel mehr Bäume fällen lassen muss, als es dafür Waldarbeiter vor Ort gibt und deshalb den fraglichen Zeitraum ausdehnt, dehnt der dabei nicht auch die versprochene Leistung bis zur Unkennt-lichkeit? – wenn denn jemals eine da war?
Oder wenn er, um die Fällquote zu erreichen, so viel schweres Gerät (und in Hochge-birgslagen u.U. Hubschrauber) einsetzen muss, dass im Ergebnis die Prozeßkette des geschlagenen Holzes so belastet ist, dass der ökologische Mehrwert spätestens dann zusammenfällt, wenn das Haus dann auch noch 1000 km über die Straße gefahren wird zu den Menschen, die sich ein solches Haus leisten, weil sie nicht nur Angst um Ihre Gesundheit sondern auch noch höchste Ansprüche an „Natürlichkeit“ haben?
Dabei scheint insbesondere beim Nadelholz das Einschlagen im Winter völlig ausreichend, um die gewünschte Holzqualität mit einer Schonung des Waldes zu kombinieren, das muss bei Fichte, Kiefer & Co eben nicht unbedingt an den besonderen 2-3 Tagen einer bestimmten Mondphase geschehen.
Bei der Buche, aus der das Holz für einen Fußboden verwendet werden soll, würde Reinhard Doser allerdings darauf bestehen, dass sie zum genau richtigen Fällzeitpunkt geschlagen wurde – und das mit der bei ihm typischen, allgäuerischen Klarheit – weil er es mit eigener Erfahrung belegen kann…
Mit dem Buch will ich dazu aufrufen, zwischen Pragmatismus und Idealismus zu differenzieren…
…oder besser zwischen Pragmatie und Ideologie.
Dabei nutze ich den Begriff Pragmatie wohl wissend, dass der üblicherweise Aristoteles zusteht als Sammelbegriff für seine nicht zur Veröffentlichung gedachten Schriften – aber Pragmatismus ist mit seinem – ismus am Ende halt ebenso so schwierig wie Liberalismus, Kapitalismus, Sozialismus, Kommunismus…
…oder Konsumismus.
Nicht alltäglich wird dieser Begriff in jedem Fall in kritischer Absicht gebraucht – so wie Kommunismus – obwohl beide – Konsum und Kommune – wirklich positive Wortstämme haben: was kann es besseres geben, als „gemeinsam etwas einzukaufen und zu gebrauchen“, das sich auch noch nachhaltig regeneriert.
Der Konsum als genossenschaftlicher Laden für kleine Leute war ebenso dem Kapitalismus oder dem Liberalismus geopfert worden wie die Kommune als Lebensform sich gegen das Streben nach persönlicher Freiheit und Unverbindlichkeit nicht durchsetzen konnte.
Und so ist`s auch beim Bauen:
- Die insbesondere nach dem WK II angenommene Freiheit, beim Bauen alles zu verwenden, was erlaubt ist – weil nicht ausdrücklich verboten! – ohne nachweisen zu müssen, dass es wirklich technisch, ökologisch & gesundheitlich geeignet ist, hat zu einer Beliebigkeit der Bauformen und Bau-Materialien geführt, die nicht wirklich im Interesse der Auftraggeber liegen kann.
- Da entscheiden Lobbyisten der Bau- und Baustoffindustrie ebenso wie die Verbandsvertreter von Architekten- und Baugewerbe-Verbänden über die Zukunft des Bauens im eigenen Interesse – aber nicht im Interesse von Hausbesitzern oder Mietern in Konzern-Immobilien…
… und ad-hoc-Kommissionen politischer Gremien entscheiden über die maximale Menge von „Risiko-Stoffen“ in der Raumluft. Und dabei werden dann z.B. die natürlichen Inhaltsstoffe von Nadelhölzern, die den besonderen Duft von Räumen mit Holzverkleidungen ausmachen, per Verordnung giftig gemacht – obwohl man eigentlich die Terpene aus synthetischen Beschichtungen verhindern will.
Auch hier will ich nicht falsch verstanden werden:
Es ist Aufgabe des Staates bzw. der EU und seiner Gremien, auch die Bau- und Ausbaustoffe in Bezug auf den notwendigen Schutz des Menschen im Gemeinwesen zu regulieren – und dass man dabei manchmal über`s Ziel hinausschießt, ist vermutlich nicht komplett zu verhindern – auch wenn sich Ahmed Al-Samarrai im Auftrag des DHV alle Mühe gibt!
Die Aufgabe von Verbraucherschutzorganisationen und z.B. des DHV und insbesondende des DGUHT e.V. https://www.dguht.de/ ist es also, die Balance zwischen lobby-geschönter staatlicher Regulierung und baubiologen-geschönter Verbraucher-Interessen immer wieder neu zu prüfen und auszuwiegen.
Die Kluft, die trotzdem aus baubiologischer Sicht immer wieder entsteht und von den Protagonisten (die von der Angst sensibler Verbraucher leben) auch möglichst offen gehalten wird, will ich ein wenig überbrücken – frei nach dem Titel dieses Buches:
– wo nichts ist – ist wenig viel
oder:
– wenn man nichts hat, eine Kluft zu verschütten ist eine kleine Holzbrücke, sie zu überwinden, sehr viel!
kurzes Vorwort zur Artgerechten Menschhaltung:
„Wo bleibt denn bei Ihnen die artgerechte Menschenhaltung ?“
fragte ein augenscheinlich verunsicherter Teilnehmer einer Tagung des Arbeitskreises Ökologischer Holzbau e.V. im Frühjahr 1995, nachdem er interessiert Vorträgen zum Thema „Was ist eigentlich ökologischer Holzbau?“ zugehört hatte.
Gehört hatte, dass ökologische Holzhäuser nicht nur aus OSB-Platten und einer Wärmedämmung aus aufbereitetem Zeitungspapier gebaut würden, sondern auch noch luftdicht und mit einer „Zwangslüftung“ ausgestattet.
Der Fragesteller, Alexander Freiherr von Elverfeldt, Waldbesitzer + Forstmann, war damals auf der Suche nach sicheren Informationen über gesunde Holzhäuser.
Dass auf der Tagung auch Aussagen zu energieeffizienter Haustechnik gemacht wurden, hatte er erwartet. Wie weit diese Ausführungen abwichen von seinen bisherigen Erfahrungen mit Wohnen im typischen, auch schon mal zugigen Herrenhaus hatte er wohl nicht erwartet.
Während der Vorträge wurde er als Vater von 8 Kindern immer sicherer, dass insbesondere die zwei „halbwüchsigen“ Nachkömmlinge durch unkontrolliertes „raus- und reinrennen“ die hier gepredigte Energieeffizienz mit hoher erforderlicher Luftdichtigkeit sofort „versauen“ würden.
Zitat: „Um also einerseits meine Jüngsten nicht einsperren zu müssen, andererseits die mit einer freien Erziehung verbundenen Energieverluste zu vermeiden, muss ich dann ja zum Ausgleich in meinem Zimmer bleiben, in das mir das Essen und meine Zeitung etc. durch eine luftdicht schließende Klappe hereingereicht werden muss“.
Er schloss seine These mit der Frage ab, die in der 1. Zeile nach der Überschrift steht: „Wo bleibt denn bei Ihnen die artgerechte Menschenhaltung?“
Obwohl 30 Jahre her, ist das Thema angesichts von Passivhäusern, Wellness und Nachhaltigkeit für eine kritische Masse immer noch virulent.
Man jettet zwar immer noch zum einwöchigen Kurzurlaub nach Mauritius, erobert mit einem 3,5 to schweren SUV dort möglichst unberührte exotischen Strände und fliegt am Wochenende mal eben nach Mailand für 19,95 €, um sich im Factory-outlet von Armani die Designerjeans für 98,- statt für 298,- € „zu holen“.
Man leistet sich aber auch ein nachhaltig errichtetes Haus mit Gesundheitsoption, dass allerdings nicht von einem Überzeugungstäter, der seit 20 Jahren Erfahrungen aber noch nie Geld verdient hat. Sondern man kauft von einem konventionellen Anbieter, der sich zum Erfinder diffusionsoffener Wände aufschwingt – obwohl er seinem Kunden bis heute nicht die Differenzierung von Diffusion und Konvektion erklären könnte – und gesundes Bauen verspricht.
Aber das war schon immer so und kann als „ökologisch-ökonomischer Dreisprung“ bezeichnet werden:
– zuerst wurden die Progressiven & Alternativen von den Konservativen belächelt,
– dann wurden sie erbittert bekämpft und
– schlussendlich mit Umsatz und Ertrag weit überholt – weil die konventionellen Anbieter es ja schon immer gewusst und vor allem aber richtig vermarktet haben!
Die bieten mit hochtönender PR-Unterstützung atmende Wände als neueste Innovation ihrer eigenen Weiterentwicklung der Bautechnik an – und sind dann meistens ökonomisch viel erfolgreicher als die ursprünglich von ihnen belächelten alternativen Spinner, die die diffusionsoffene Bauweise schon vor 40 Jahren entwickelt, mit den Überzeugungstätern viel-tausendmal gebaut haben..
… und auch wissen warum die funktioniert!
Ich hatte lange geglaubt, dass letztlich dieser Planet von denen gerettet werden wird, die selbst ganz vorn bei der bisher geübten Umweltzerstörung dabei waren und damit riesige Vermögen gebildet haben: weil auch diese irgendwann erkennen müssten, dass es mehr Rendite bringt, den Globus als Marktplatz zu erhalten statt ihn zu zerstören – das stimmt aber wohl nicht.
Die „Corona-Pandemie“ hat uns aber deutlich gezeigt, dass nicht ein besonderes gefährliches Virus die ganze Welt in eine Krise gestürzt hat.
Denn dieses Virus SARS-COV 2
- das nie jemand gesehen hat,
- das nur durch eine Computer-Simulation entstanden ist,
- mit dem immer wieder durch sog. PCR-Tests in millionenfacher Auflage mehrhunderttausendfache „Infektionen“ festgestellt werden, denen aber nur respiratorische Erkrankungen wie immer im Herbst/Winter/Frühjahr zugeordnet werden können und die nur eine Letalität aufweisen, die mit der Influenza vergleichbar ist …
Dieses Virus wird ganz offensichtlich vor allem genutzt, um Macht auszuüben, Todesangst zu verbreiten und mit rasender Geschwindigkeit Impfprogramme durchzusetzen und damit noch viel mehr Geld dort hin zu schaufeln, wo es schon im Übermass vorhanden ist.
Mittlerweile und insbesondere aufgrund der „Corona-Pandemie“, der „Klima-Hysterie“ und der Kriege zunächst im europäischen Osten und dann im „nahen Osten“ kann jeder die Spitze des Eisberges einer heißgelaufenen Weltwirtschaft erkennen.
Jetzt bin ich überzeugt, dass das Geld jedenfalls den menschlichen Planeten Erde nicht rettet!
In diesem Zusammenhang ist mir schon vor vielen Jahren aufgefallen, dass nicht das Geld an sich das Problem ist:
- als Tauschmittel war es neben dem Rad wahrscheinlich die wichtigste Erfindung des Menschen!
Anders als das Rad, dass aufgrund der Schwerkraft einen Berg hinunterrollt, rollt das Geld aber gegen die Schwerkraft den Berg hinauf, von denen, die wenig haben, zu denen, die schon sehr viel haben!!
Es widerspricht damit mehreren physikalischen Prinzipien:
- der Schwerkraft, nach der etwas nach unten, also Richtung Erdmittelpunkt fällt…
- der Thermodynamik, nach der es immer von höherer nach niedrigerer Temperatur/Dichte/Ordnung fließt …
- der Elektrizität, nach der die Spannung von mehr nach weniger fließt…
…und ist deshalb dann, wenn es nicht nur zum Tauschen, z.B. Münzen gegen Waren, sondern als sog. Fiat-Geld zum Hebeln und Vermehren eingesetzt wird, ein den Naturgesetzen widersprechendes System!
Wie soll aber ein den Naturgesetzen widersprechendes System den Menschen auf 1 Planeten in einem unendlichen Kosmos ihren Lebensraum retten, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht durch einen Urknall sondern durch göttliche Schöpfung und Naturgesetze entstanden ist und mit Fauna, Flora und Menschen belebt wurde?
Auch wenn die Menschen an der Spitze dieses Fiat-Geld-Systems im Umgang mit Geld überaus erfahren sind – die etwas mehr als 100 reichsten Menschen des Planeten besitzen mehr Geld als die restlichen 8 Milliarden – ist nicht anzunehmen, dass sie verstanden haben, dass in Zukunft das Geld mit der Erhaltung der Umwelt viel besser verdient werden kann als mit deren Zerstörung!
Und obwohl sie beim Umgang mit Geld nicht nur lernfähig sondern auch sehr engagiert sind, bleibt höchst zweifelhaft, dass sie erfolgreicher darin sein werden, die Welt für die Menschen zu retten…
… als die Ökos, die das zwar wollten, mit ihrem Nachdenken über den richtigen Weg und den Skrupeln, dabei Fehler zu machen, aber nicht recht vorangekommen sind.
Derzeit erleben wir vor allem immer noch „greenwashing“ in der gesamten Wirtschaft:
- die Geschäftsleitungen geben die Parole aus, weil es chick ist
- die Marketing-Abteilungen werben, wie grün ein Unternehmen ist
- die Entwicklungs- und Produktionsabteilungen tun so als ob und
- die Geschäftsleitungen freuen sich über „grün-induzierte“ Erträge
Alle gehen von einem nötigen technischen Wandel aus, der, ursprünglich aus den USA kommend jetzt auch in Europa den gleichen Namen trägt, den “Green New Deal”, der sich auf Roosevelts “New Deal” nach der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren in Nordamerika beruft, jetzt aber mit grüner Technologie Klimawandel, Umweltzerstörung, Gesundheitsschäden, wirtschaftliche Stagnation und Jobverluste bekämpfen soll.
Damit wird ein Technologie-Wandel bemüht, von dem aber wir wissen oder mindestens aufgrund von Erfahrungen annehmen müssen, dass das allein nicht reicht, die Exponentialkurve der Steigerung des Verbrauchs aller denkbaren weltweiten Ressourcen ausreichend abzuflachen – das wird nur mit einem Kulturwandel der selbst-denkenden Menschen funktionieren.
Und in keinem Fall mit dem Transhumanismus, der den Menschen gerade nicht nur mit implantierten KI-Chips sondern auch gentechnisch tunt.
Es geht immer nur um die Vermehrung von Macht + Geld, wie das Thema leistungsstarker Hybrid-Autos zeigt, die zusätzlich zu einem 250 KW Verbrennungsmotor noch einen 100 KW Elektromotor haben, die unter dem Thema “ökologisch sinnvoll” vermarktet, staatlich mit Zuschüssen und steuerlich attraktiv gefördert wurden, obwohl sie keine Energie einsparen sondern mehr verbrauchen….
…und prompt ist ja nach Ende der Förderung die Nachfrage komplett eingebrochen…
Gleichzeitig soll nicht verschwiegen werden, dass es auch im Bereich des Bauens die ersten belastbaren Strukturen aus konventionellen Unternehmen gibt, die sich tatsächlich zunehmend richtig verhalten!
Dazu kommen Unternehmer, die sich offen und ernsthaft der Gemeinwohlökonomie verschrieben haben und darüber eine Glaubwürdigkeit ausstrahlen, die Mut macht, an eine bessere Zukunft zu glauben!
Wer heute übrigens wegen der unstreitig bewiesenen Klimaerwärmung auf Vorsorge verzichtet „weil sich das sowieso nicht lohnt“, wird sich ebenso irren, wie die Leute, die sich als “letzte Generation auf die Straßen und an Gemälde kleben!”
– der Klimawandel findet statt – aber nicht wg. des überaus geringen anthropogenen Anteils – sondern weil der “solare” Anteil und insbesondere der ganz schlichte Wasserdampf so überwältigend groß ist, dass wir kleinen Menschen dass nicht ändern werden…
Dass wir die Klimaänderung damit offensichtlich nicht durch ein „Change by design“ erreichen können, sondern dass es durch ein „Change by desaster“ (wie Henning Austmann die beiden Möglichkeiten nennt) geschieht, muss uns keine Angst machen!
…auch nicht mit den mittlerweile offensichtlichen Versuchen, das Klima durch “geo-engineering”, also durch das Ausbringen chemisch & physikalisch wirksamer Stoffe in der Atmosphäre zu beeinflussen, die als sog. chem-trails seit Jahren beobachtet werden.
Zunächst mal hätte der Planet Erde mit den Menschen ja überhaupt gar kein Problem: wenn die sich tatsächlich über ihr Verhalten selbst eleminieren würden, der Planet würde sich schütteln und noch einige Mrd. Jahre weiter um die Sonne kreisen.
Die Natur würde sich heftig verändern, die Biodiversität eine völlig andere werden, aber die Evolution würde auch für diese Probleme eine Lösung finden!
Wenn wir nicht versuchen würden, uns drauf einzustellen, würde es für einen nicht unerheblichen Teil der Menschen sehr schwierig und deshalb sollten wir alle endlich aufwachen!
Denn wenn wir alle endlich aufwachen und damit aufhören, was wir in den letzten 2 Jahrhunderten durch technische Entwicklungen dazu beigetragen haben, dass der Planet und seine Bewohner geplündert wurden, wenn wir die in dieser Zeit stattgefundenen positiven technischen Entwicklungen nutzen und mit allem aufhören, was gegen die Naturgesetze verstößt – u.a. die 100 reichsten Menschen der Welt dazu zwingen, dass Geld wieder nach unten rollen zu lassen…
…und wenn wir dann auch noch die Möglichkeiten der Quantenphysik und die Regeln einer solidarischen Grundordnung (z.B. durch eine soziale Dreigliederung) nutzen, dann muss uns nicht bange werden!
Auch nicht, wenn die erhöhte Temperatur zu einem Fieber wird! Dann dürfen wir das nur nicht mit fiebersenkender Pharmazeutika behandeln, denn dann müssen die Entzündungen und Krankheitsherde durch das Immunsystem des Planeten geheilt werden:
…seine robuste Natur mit allen pflanzlichen, tierischen und menschlichen Organismen werden die Lebensgrundlagen auf dem Planeten heilen.
Insoweit besteht Hoffnung…
…und wenn Sie nach der Lektüre dieses Textes immer noch Lust haben zu bauen – dann tun Sie`s, es wird bestimmt etwas sehr Gutes draus!
Vielleicht hilft Ihnen dabei ja auch das vor Ihnen liegende Buch…
…und bezogen auf den Martin Luther zugedichteten Spruch: “…und wenn ich wüßte, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen” meine Empfehlung, auf jeden Fall nicht auf`s Bauen zu verzichten, wenn`s umweltgerecht und klimaneutral ist…
…weil Bauen ein Menschenrecht ist!
Artikel I. Gesellschafts-politische Grundsätze:
Bauen fördern! – oder verbieten?
In seinem Buch “Verbietet das Bauen!” beschreibt Daniel Fuhrhop das Bauen als ein in der Regel flächenfressendes, die Gesellschaft spaltendes Phänomen zur Schaffung neuen Wohnraums, obwohl es schon für jeden Deutschen (jedenfalls im Schnitt) fast 50 m² Wohnraum gibt.
Diese Art des Bauens, die (fast) immer einhergeht mit Prestigesucht und Verschwendung, mit der Erschließung neuer Baugebiete in Außenbereichen, die allein für die Erschließung und die zusätzliche Mobilität für die Wege zum Einkaufen, zum Kindergarten und zum Job jedes notwendige Mass an Energie-Effektivität und Ressourcen-Schonung außer acht läßt, kann man auch mit vernünftigen Baustoffen und dem Bau eines Passivhauses nicht rechtfertigen!
Trotzdem haben die Grünen nicht recht, die jetzt den Bau von Einfamilienhäusern verbieten wollen – die träumen nur davon auf dem Weg in eine Ökodiktatur, weil sie bisher konsequent auf den Widerspruch z.B. gegen das neue Gebäudeenergie-Gesetz (GEG) verzichtet haben, dass am 1.11.2020 in Kraft getreten ist und z.B. ermöglicht, dass Flachdächer, die einen Wärmeschutz aufweisen wie vor 35 Jahren, im Zuge einer Sanierung nicht einmal zusätzlich gedämmt werden müssen.
Den Grünen und anderen Verweigerern vernüftigen Verhaltens beim Bauen sei gesagt:
Es kommt immer zuerst darauf an, die Systemgrenzen anzusehen:
- nur die Systemgrenze Haus ist viel zu klein für eine umfassende Bewertung des Bauens.
- Auch die Systemgrenze Siedlung ist zu klein – weil sie ja nicht autark funktioniert, wie z.B. ein Dorf vor 150 Jahren, aus dem die meisten Bewohner nur selten in die Stadt kamen, einige nie.
Natürlich gibt`s Ausnahmen, wie z.B. das Ökodorf “Sieben Linden” in der Altmark, in dem man eine sozial-ökologische Modellsiedlung in Strohballen-Bauweise errichtet hat, die aber nicht nur gemeinschaftliches Leben sondern auch Trainings und Seminare umfasst, um Besucher an ein möglichst nachhaltiges Leben mit möglichst geringem ökologischen Fussabdruck heranzuführen.
- Dieses Buch soll bewußt nicht solche Leuchtturm-Projekte beschreiben sondern Bauen in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft im Allgemeinen, dass heißt vor allem für ganz normale Menschen, die neue Gebäude erstellen, mit denen sie in Städten Lücken schließen können oder als Aufstockungen auf bestehenden Objekten Wohnraum schaffen – weil in beiden Fällen die Infrastruktur schon da ist, der ÖPNV leidlich bis gut funktioniert und die Arbeitswege kurz sind – ggf. sogar Fahrrad-tauglich.
- Dieses Buch hat vor allem aber die Nutzung bestehender Objekte im Blick, die baulich, vor allem energetisch saniert, besonders sinnvoll sind, weil die ursprünglich für den Bau gebrauchten Materialien durch eine Weiternutzung gemäß der Steigerschen Matrix immer interessanter werden – einfach durch die Verlängerung der Lebensdauer.
Wenn man nämlich – ohne den Protagonisten aus Siebenlinden zu nahe treten zu wollen -“vorübergehend bewohnbare Komposthaufen” baut, sind solche Häuser gemäß der Steigerschen Matrix nicht besser als Häuser, die mit genauso unkritischen Prozeßketten gebaut sind aber u.U. Jahrhunderte halten und wenig Mobilitätsenergie benötigen.
Gibt`s überhaupt Bedarf, neuen Wohnraum zu schaffen?
Dazu ist hilfreich, zunächst zu klären, wieviel Platz überhaupt ein Mensch zum Leben braucht – und das hängt natürlich vor allem von seiner Lebensweise ab.
Ein einzelner Mensch, der seine Wohnung verläßt, um einer bezahlten Arbeit nachzugehen, der seine Freizeit allein in der Natur oder allein oder gemeinsam mit anderen Menschen im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden verbringt, braucht relativ wenig persönlichen Wohnraum, eine Wohnung mit den durchschnittlichen 47 m² Wohnfläche wäre in unserer westlichen Welt mehr als angemessen – in vielen Ländern der Erde sind auch viel kleinere Wohnflächen üblich und angemessen.
Je mehr Menschen zu einer “Wohngemeinschaft”, angefangen mit einer Zweier-Beziehung über eine Kleinfamilie, eine Groß-Familie bis hin zum Mehrgenerationen-Haushalt leben, umso kleiner kann der pro-Kopf-Bedarf werden, ohne dass den Bewohnern etwas fehlt.
Je ländlicher eine Wohnsitution wird bis hin zur Landwirtschaft steigt dann der Bedarf wieder, weil man nicht nur Essen und Schlafen, sondern auch Arbeiten, ggf. auch mit Tieren unterbringen muss.
Und da kann, wenn man auch einen nennenswerten Beitrag zur Selbstversorgung erreichen will, der Platzbedarf deutlich ansteigen.
An dieser Stelle sei die Frage “Wieviel Erde braucht der Mensch?” eingefügt, die bekanntlich von Lew N. Tolstoy in einer Novelle bearbeitet wurde.
Jeder hat von der Geschichte gehört, in der einem (vermutlich leibeigenen) Bauern soviel Land (und damit seine Freiheit) versprochen wurde, wie er bis Sonnenuntergang zu Fuß umrunden könnte.
Damit ist auch der Schluss der Novelle bekannt:
Es reichten weniger als 2 m², genauer „…ein Grab, genau so lang wie das Stück Erde, das er mit seinem Körper, von den Füßen bis zum Kopf, bedeckte – sechs Ellen..“
Zu dem Zeitpunkt, in dem diese Novelle entstand, war der Besitz von viel Ackerland gleichbedeutend mit Macht und Wohlstand – der Besitz von wenig Ackerland gleichbedeutend mit Unfreiheit. Heute erleben selbst Bauern mit größtem Landbesitz den sie mit exorbitantem Maschinen-Einsatz bearbeiten, dass sie unfrei sind, wenig Macht haben und der Wohlstand verglichen mit ihrem Aufwand und Risiko gering ist.
Geld mit landwirtschaftlichen Produkten verdienen in einer industrialisierten (Land)-Wirtschaft einige wenige aber sehr machtvolle Konzerne. Die Erträge der Spekulanten an den Warentermin-Börsen sind exorbitant höher als jene der produzierenden Bauern…
…und der größte Anteil des ukrainischen Ackerlandes gehört amerikanischen Konzernen bzw. deren Investoren.
Den Mächtigen gelingt es sogar glauben zu machen, dass auch die Landwirtschaft dem Gebot der Effizienzsteigerung unterliegt, um alle Menschen auf diesem Planeten auch in Zukunft mit ausreichend Nahrung zu versorgen.
Dazu noch einmal das Zitat von Michael Braungart:
„Effizienz steht für Kurzfristigkeit, Effektivität für Langfristigkeit. Das Effizienzdenken ist ein Mangelsystem. Man versucht, mit immer weniger von etwas auszukommen, zu vermeiden, zu sparen. Doch das ist der falsche Weg. Effektivität heißt, die Dinge grundlegend richtig zu machen.“
Bezogen auf die Landwirtschaft heißt das z.B., dass sich die Erzeugung von Weizen, Mais + Soja kaum noch effizienter gestalten lässt, die daraus resultierenden Produkte aber nicht Brot oder Polenta oder Tofu sondern Bio-Sprit, Bio-Gas und Hamburger heißen – und im Zweifel verbrannt statt gegessen werden.
Mit „wir lieben Lebensmittel“ werben Supermärkte, deren Lieferanten Konzerne sind, die die Grenze zwischen food und non-food u.a. auch dadurch offenlegen, dass diese ihre shop-in-shop-Bäcker über die Konzessionsverträge zwingen, auch nach 18:00 Uhr noch mindestens halbvolle Regale mit Backwaren vorzuhalten – die der Bäcker anschließend, weil sie niemand mehr kauft, verbrennen lässt – also aus food non-food macht.
Dass fast die Hälfte der täglich produzierten Backwaren im Westen nicht gegessen sondern verbrannt wird, gehört zu der wahnsinnigen Wahrheit, dass die tägliche weltweite Nahrungsmittel-Produktion für 14 Mrd. Menschen reichen würde – aber nicht einmal die Hälfte satt wird.
Auch in Zukunft wird auf der Erde soviel Essbares wachsen, dass man alle Menschen damit sättigen könnte – die Versorgung mit Mobiltelefonen für alle ist da schon schwieriger.
Rohstoffe für industriell produzierte Konsumgüter, u.a. für alles, was im weitesten Sinne mit Kommunikation zu tun hat, werden schon jetzt dermaßen knapp, dass auch hier die These von Michael Braungart erbarmungslos zuschlägt:
Weil das Falsche auch mit größter Effizienzsteigerung nicht richtig wird sollten wir gleich das Bewusstsein für das Richtige entwickeln.
Es müssen nicht erst „alle Bäche vergiftet, alle Fische gefangen und alle Bäume geschlagen sein, bevor die Menschen verstehen, dass man Geld nicht essen kann“.
Wir sind intelligent genug, unsere Erde als Lebensgrundlage nicht erst an den Rand der Zerstörung zu bringen um zu begreifen, dass wir sie brauchen.
Wird sich dieses Wissen aber in der Zukunft durchsetzen?
Zur Lösung dieses Problems kann wieder die Novelle vom Anfang hilfreich sein.
Natürlich wird es immer Individuen geben, die den Hals nicht voll kriegen, natürlich wird es immer Ignoranten geben, denen es wurscht ist ob Dioxin in der Wurst ist.
Ich glaube aber daran, dass die große Masse der Menschen – wenn sie nicht frei von wirtschaftlicher Macht und Unterdrückung ist! – sich immer wieder auflehnen wird gegen Unfreiheit und unmenschliche politische + wirtschaftliche Macht und sich danach und auf Dauer dann bescheiden mit Ihrem Anteil an der Erde zufrieden geben wird, wenn man den Menschen die Informationen und die Freiheit gibt, ihr Glück kennen zu lernen.
Erst wer selbst in Freiheit feststellen konnte, wie man durch effektives Verhalten den „eigenen Bedarf an Erde“ ohne Verlust an Lebensqualität auf ein niedriges Niveau bringen kann, suffizient zu leben, wird dafür auch sich und seine Mitmenschen begeistern.
Ich hatte, bis ich in den (Un)ruhestand ging, als überzeugter Bahn- und Brompton-Fahrer natürlich auch Spaß am Autofahren, wußte aber, dass meine geschäftlichen Reisen mit dem Auto nie nachhaltig, ja nicht einmal wirtschaftlich sein konnten…
Als überzeugter Anhänger der Nachhaltigkeit habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, warum nicht alle Gleichgesinnten den Strom bei Anbietern kaufen, die fossilen oder atomaren Strom gar nicht im Angebot haben und damit die Anbieter solchen Stroms einfach auf ihren Produkten sitzen lassen….
Ich habe mich auch gefragt, warum bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit des Bauens mit nachwachsenden Rohstoffen auch von wissenschaftlichen Instituten immer wieder geschummelt wird:
Und ich habe feststellen müssen, dass es alles ganz einfach ist:
Solange Geld + Macht im Spiel ist, wird Wissen und „sich etwas bewusst machen, um Glück zu empfinden“ solange unterdrückt, wie dieses Wissen um Glück die Mächtigen – und die Wissenschaft! – in Frage stellt.
Tolstoi hatte auch dazu eine klare Position wenn er sagte: “Wissen und Wissenschaft ist nicht das Gleiche – Wissen ist das Ganze, Wissenschaft nur ein Teil!” und Tolstoi`s Bauer würde sich bei einer 2. Chance und suffizienten sozialen und wirtschaftlichen Randbedingungen anders entscheiden – wetten?
Wir kriegen ganz sicher auch keine 2. Erde – brauchen wir auch nicht, wetten?
Wohnraumbedarf durch Umnutzung schaffen
Ob man in den entwickelten Industriestaaten neuen Wohnraum bauen sollte, kann man unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit sinnvoll erst beantworten, wenn man den Bedarf geklärt und den Bedarf mit dem vorhandenen Bestand abgeglichen hat. Wer das ohne eine solche Klärung tut, wird in Zukunft dafür mindestens einen Ausgleich an die Solidargemeinschaft entrichten müssen, wenn sein Objekt incl. der dazu hergerichteten Infrastruktur nicht vollständig Umwelt- und Klimagerecht ist.
Wenn man einen Abgleich vornehmen wollte, gibt`s natürlich weder hoheitliche Regularien noch Netzwerke oder Institutionen, die sich darum kümmern, dass z.B. eine alte Frau auf 180 m² Wohnfläche wohnt und u.U. gern einer Mitbewohnerin einige Zimmer abgeben würde, die ihr in ihrer Einsamkeit und Hilflosigkeit zu einem schönen Lebensabend verhelfen kann…
…oder ein älterer Herr einem Studenten Wohnraum gegen Dienstleistung (Einkaufen, Putzen, Gesellschaft leisten) überlassen könnte.
Junge Familien könnten bevorzugt alte Häuser kaufen und dabei unterstützt werden. (https://www.hiddenhausen.de/Wohnen/Jung-kauft-Alt)
Wohnraumbedarf durch Neubau schaffen
Das Bisherige zusammengefasst kann man einige Essentials aufstellen, an denen sich Neubau immer messen lassen muss:
- Keine neuen Baugebiete in bisheriger Naturfläche oder Landwirtschaftlichen Nutzfläche, in der die Infrastruktur (Straßen, Kanalisation, Energie, Kommunikation) auch neu erstellt werden muss.
- Keine Genehmigung für Objekte, die durch Versiegelung der Landschaft die Biodiversität der Umgebung einschränkt und kein antizyklisches Regenwassermanagement aufweisen.
- Keine Genehmigung für Objekte, für die kein Gebäudeenergie-Kennwert (kopf-bezogener Herstellungs- und Nutzungsenergie-Nachweis) und kein Nachhaltigkeitsnachweis im Sinne der Steiger`schen Matrix (Abbildung 1) vorliegt.
Nutzraum (gewerblich) durch Neubau schaffen
Im Sinne der ökologischen Auswirkungen und bezogen auf die Biodiversität hat natürlich gewerblicher Neubau die gleichen Auswirkungen wir Wohnraumbau – nur in völlig anderen Dimensionen:
Das größte jemals von mir betreute Logistik – Objekt wies immerhin eine Dachfläche von fast 23 ha auf – oder 230.000 m² – und mit einer Gebäudehöhe von ~ 12 m ein Volumen von ~ 2,8 Mio m³ oder 2,8 km³ – und weil man sich das kaum vorstellen kann:
In dieses Volumen würden ganz dicht aneinander etwa ~ 5.000 Einfamilien-Häuser oder 1.200 Kindergärten passen…
…und wenn`s regnet, kommen auf der 23 ha großen Dachfläche und den verdichteten Erschließungsflächen etwa 10 m³ Regenwasser in der Sekunde oder bei einem 5 Minuten-Regen 3.000 m³ Regenwasser zusammen…
… für dessen Transport man einen Güterzug mit Kesselwagen mit fast ½ km Länge bräuchte!
Da kommt man auf die Idee, dass man solche Gebäude nicht braucht!
Wenn man aber unterstellt, dass in diesem Gebäude Waren für Menschen umgeschlagen werden, die in weit mehr als 5.000 Häusern leben, die ihre Kinder in mehr als 1.200 Kindergärten schicken und ihre Einkäufe nicht per Auto in einer Art „Beschaffungs-Tourismus“ besorgen sondern sich die Waren irgendwann von Elektrokarren (für die letzte Meile) aus einem virturellen Supermarkt bringen lassen, käme es schon sehr auf die Bilanzierung des gesamten dabei entstehenden Energiebedarfs an…
…der natürlich immer höher ist als das global-warming-Potential bei Einkaufen mit dem Fahrrad auf`m Dorf beim Konsum um die Ecke.
Artikel II. Robert Borsch-Laaks (1990): Die 7 Essentials für den Bau von Niedrigenergie-Häusern!
Wenn Neubau, dann gelten die 7 Essentials von Robert Borsch-Laaks aus 1990 (Siehe Vorwort)
- Eine kompakte Bauform
Die Kompaktheit eines Gebäudes wird mit dem Verhältnis der Fläche der Außenhülle zum Volumen, dem sog. A/V-Verhältnis beschrieben und ist dann am größten, wenn der Wert niedrig ist:
- Ein innen mit einer Kerze beheizter Würfel mit einer Kantenlänge von 1 m hat z.B. den A/V-Wert 5, d.h. seine abkühlende Außenfläche ist im Verhältnis zum Nutzvolumen sehr groß, die Kerze wird u.U. trotz der kleinen Hüllfläche nicht reichen!
- Ein Iglu mit einem Durchmesser von 6 m hat einen A/V-Wert von 1, d.h. die Außenfläche ist im Verhältnis zur einer “Wohnfläche” von ~ 28 m² sehr klein, auch bei nicht sehr guter Dämmwirkung der Außenhülle aber mit warmer Kleidung reicht ein kleines Tran-Feuer um drinnen leben zu können!
- Ein Einfamilienhaus mit einer Breite von 8 und einer Länge von 10 m und einem 45 ° geneigten Dach hat schon einen rel. niedrigen A/V Wert von 0,63, die im Verhältnis zum Iglu 5 x so große Außenhülle von über 250 m² muss aber sehr gut gedämmt sein, um wenig von der i.d.R. fossilen Heizenergie zu benötigen.
- Eine riesige Logistikhalle von 500 m Länge, 200 m Breite und 12 m Höhe hat einen A/V-Wert von 0,097, ist in Bezug auf die Heizenergie ungeheuer kompakt, wirft aber eine ganze Menge andere Fragen auf.
Aus den oben genannten Gründen kann man kompakte Bauformen von “Gebäuden” in Gesellschaften, die der Natur noch sehr nahe sind, am besten beobachten:
Die Eskimos bauen Iglus, die mit ihrer halbkugeligen Form nicht nur dem Prinzip einer möglichst geringen Außenfläche in idealer Form nahekommen sondern auch unmittelbar nur aus dem Rohstoff bestehen, aus dem die für uns unwirtliche Region eigentlich besteht: aus Schnee + Eis!
Die nordamerikanischen Ureinwohner hatten runde Tipis aus Fellen und Stangen oder Wigwams und die Nomaden Zentralasiens haben heute noch Jurten mit den typischen runden Bauformen. Alle weisen auch eine kompakte Bauform auf, die aber auch an die typische nomadische Lebensweise angepasst sind.
Die Massai in ihren Lehmhäusern haben durchaus ähnliche Formen wie die Mongolen entwickelt, gehen aber viel diffenzierter mit Materialien um, weil sie weitgehend ortsfest leben: die Häuser der Massai bestehen aus dem heimischen Lehm, aussteifenden Ästen, Tierhäuten und Kuhdung …und sind damit völlig natürlichen Ursprungs.
Diese “Häuser” entsprechen quasi ideal der Forderung von Peter Steiger nach einer unkritische Prozeßkette, sind allerdings in der Lebensdauer noch nicht optimiert – weil alle organischen Stoffe natürlich nur so lange genutzt werden können, wie sie einigermaßen trocken bleiben, d.h., dass sie nicht durch Feuchtigkeit unmittelbar kompostiert werden.
Wenn eine Bauweise aber den Schutz vor Feuchtigkeit einschließt, können auch Gebäude aus Holz und Lehm mehrere Jahrhunderte alt werden, ja sogar Jahrtausende, wie z.B. mehrgeschossige Lehm-Häuser in Sanaa im Jemen beweisen, die älter als 2000 Jahre sind.
Zurück zur Kompaktheit:
Eine kompakte Hüllfläche ist in nördlichen Breiten – in denen man im Winter heizen muss, mit nichts zu kompensieren – außer mit noch mehr Kompaktheit!
In südlichen Breiten ist Kompaktheit auch sinnvoll – weil die aufheizende Außenfläche klein ist!
Umso mehr, wenn sie über eine sinnvolle Lüftung verfügt: ein Termiten-Hügel ist völlig kompakt, verfügt über eine natürliche Lüftung über den thermischen Auftrieb durch seine vertikale Bauweise und bringt damit Kühlung durch Luftbewegung!
Und ein Nomaden-Zelt in der Sahara oder auf der arabischen Halbinsel muss nicht kompakt sein – weil es ja nicht fossil beheizt wird, aus nachhaltig nachwachsenden Rohstoffen besteht und vor allem Schatten bieten muss und den Wind der Wüste hindurch lassen. Die nur nachts heruntergelassenen “Wände” brauchen keine Wärmedämmung.
Zonierung:
Auch eine Form von Kompaktheit ist das Bauen quasi in Schalenform – im Bereich der Bekleidung kennt man das als “Zwiebel-Look”:
Man baut Häuser mit einem (im Winter) warmen Kern und die Räume mit geringerem Temperaturbedarf drum herum.
Die Gebäudehülle normaler Häuser umfasst alle Wohn- und Nutzbereiche quasi mit gleichem Temperatur-Niveau – obwohl z.B. die Küche, und der Schlafraum eine um 2° C kältere Raumtemperatur haben könnten und im Bad eine um 2°C höhere Wärme als angenehm empfunden werden.
Ein Kellerersatzraum, eine Speisekammer könnten nicht nur sondern sollten deutlich kälter sein als der Wohnraum.
Alte norddeutsche Bauernhäuser, in denen alle – auch die tierischen – Bewohner unter einem Dach lebten, sind Zeugen einer solchen Baukultur:
- neben der unbeheizten Deele, die selbstverständlich mit dem Deelentor noch Norden orientiert war, lebten die Tiere in ihren Ställen
- am anderen Ende der Deele, am Übergang zum Wohnteil brannte zum Kochen ein offenes Feuer, mit dessen thermischem Auftrieb auch im Winter quasi eine natürliche Entlüftung der Deele und Viehställe erreicht wurde
- und das im Sommer das Kochen ermöglichte, ohne den Wohnbereich unnötig aufzuheizen.
- Soweit erforderlich wurde der Wohnbereich nur mit einem Ofen in der Wohnstube aufgeheizt.
- Schlafen ging man in Betten, die in unbeheizten Kojen mit äußerster Kompaktheit eingebaut waren und deshalb mit nur der eigenen Körper-wärme ausreichend “beheizt” waren.
Der schon mehrfach zitierte Peter Steiger hatte auch für den Neubau “normaler Häuser” für zoniertes Bauen plädiert, dass man auch gut mit Solarer Energie-Gewinnung kombinieren kann.
Die Fa. Bio-Solar-Haus kombiniert in der reinsten Form Holzhäuser mit komplett übergestülpten Treibhäusern. Obwohl die bisher ~ 400 gebauten Häuser wohl nur in der Minderheit diese reinrassige Form aufweisen und mehrheitlich auch als “normale” Häuser mit Wintergärten gebaut werden, ist die von Fa. Bio-Solar-Haus empfohlene Bauart auf ihre Kompaktheit hin abzuklopfen.
Die von Bio-Solar-Haus als positiv kommunzierten Attribute: keine Lüftungsanlage, keine Öl – oder Gasheizung, diffusionsoffen + Tauwasserfrei, ohne Dampfbremse wirken beim 1. Hinsehen besonders attraktiv, bei genauem Hinsehen sind es nur Attribute zum Einfangen der oben beschriebene sensiblen Kunden. Denn Lüftungsanlagen sind, richtig gebaut, ebenso wenig gesundheitsschädlich wie Dampfbremsen. Es ist sogar das Gegenteil richtig: richtig gebaute Lüftungsanlagen verbesseren die Luftqualität ebenso wie Dampfbremsen (an notwendigen Stellen) Schimmel vermeiden statt ihn zu begünstigen.
Falsche Kompaktheit:
Es gibt auch eine falsche Kompaktheit von Gebäuden, z.B. wenn diese aus architekt-onischen Erwägungen nicht nach dem Motto: “form follows funktion” konzipiert sind – und “funktion” auch für Robustheit/lange Lebensdauer steht – sondern “modern” sein sollen!
Da wird z.B. bei üblichen Siedlungshäusern auf Dachüberstände verzichtet, obwohl diese in Regionen, in denen – gottseidank – noch genügend Regen fällt und das meistens auch mit Wind einhergeht, diese Dachüberstände essentiell sind für den Schutz der Fassade – insbesondere im direkten Übergang zwischen Dach und Fassaden!
Da könnte man sagen: “form contradicts funktion”
2. Eine dicke Wärmedämmung
Dass eine dicke Wärmedämmung wichtig für das Einsparen von Heizungsenergie ist, muss nicht begründet werden, weil das jeder weiß. Wie dick allerdings die Wärmedämmung ausfallen sollte – und wann es nicht mehr lohnt, also die Energie-Aufwendungen für jeden weiteren cm größer sind als die mögliche Einsparung – darüber gab`s schon immer Diskussionen, besonders vor 30 Jahren, als man noch über 8 cm Dämmung statt 4 cm diskutierte:
Die damals entstandene Grafik zeigte aber schon damals…

Abbildung 2:
…dass die höchste Effektivität in den ersten cm liegt – dass aber auch bei 20 cm Dämmstoffdicke noch Einsparungen möglich sind.
Man kann die Frage nach der Dicke der Dämmung auch beantworten durch den Blick auf die energetische Amortisation:
– d.h., wenn der Energie-Aufwand für die Herstellung eines Dämmstoffes sich innerhalb weniger Heizperioden “energetisch amortisiert”, auf die Dauer eines Einsatzes von z.B. 50 Jahren gerechnet der Einsatz für die Herstellung also schon nach sehr wenigen Jahren eingespart ist, lohnt sich ggf. auch die 25 cm dicke Wärmedämmung.
Mittlerweile sind solche Dämmstärken in Dächern als Zwischensparrendämmung ohnehin üblich, weil die Sparrenstärken quasi die Dämmstoffdicken vorgeben, technische Nachteile gibt`s keine – anders als beim Einsatz an Fassaden mit Wärmedämm-Verbundsystemen aus Schaumkunststoffen und dünnen Putzen.
Dort kann man die Dämmung, z.B. aus Polystyrol, nicht einfach immer dicker machen. Neben der deutlichen Erhöhung der Brandlast an der Fassade gibt`s Probleme mit Fugenbildungen, Rissen und Algen auf dem Putz, die zu System-Änderungen führen werden.
Hier führt der technisch mögliche Weg zu sog. VIPs, den Vaccum-Isolations-Paneelen, die eine um den Faktor 5 niedrigere Wärmeleitfähigkeit aufweisen und nur ¼ der Dicke brauchen!
Wie man sieht, kommt`s letztlich nicht nur auf die Dicke der Dämmung an oder auf die Effizienz sondern wieder auf die Effektivität – u.a. darauf, dass ein solches System die gleiche Lebensdauer wie das damit gedämmte Gebäude haben muss!
Dazu kommt, dass der Mensch, der sich`s warm macht, Wärme natürlich unterschiedlich empfindet: eine hohe Lufttemperatur im geheizten Raum ist genauso unangenehm wie eine zu hohe Lufttemperatur im Sommer draußen!
Die Menschen genießen dagegen die Strahlungswärme, z.B. bei eigentlich kalter Luft im kalten Schnee die Sonnenstrahlung auf der Terrasse einer Jausenstation – u.U. sogar kurzzeitig im T-Shirt, wenn man insgesamt warm genug angezogen ist!
Oder vor einem Kamin, wenn man hintenrum nicht friert! Und für`s Wohnen im Winter gilt deshalb vor allem, nicht eine hohe Lufttemperatur zu haben, sondern eine möglichst hohe Wandoberflächen-Temperatur!
Denn, wer glaubt, dass eine kalte Wand Kälte auf den Menschen abgibt, sollte sich korrigieren – umgekehrt wird ein Schuh draus: die vom Menschen mit einer Hauttemperatur von ~ 28 °C abgegebene Wärmestrahlung fließt (wg. ggf. zu geringer Wärmedämmung in der Wand) zur kalten Innenseite einer Außenwand ab! Dadurch friert der Mensch!
Wenn man die Innenseite der Außenwand aber warm hält (über eine ausreichende Wärmedämmung) oder sogar warm macht (über eine Wandflächenheizung)
friert man nicht mehr!
Dazu passt wieder der Buchtitel: wenn man im Altbau kalte Wände beseitigen will, muss man nicht zwingend außen viel Dämmung drauf packen – eine deutlich geringere Dämmstärke von innen (wo nichts ist – ist wenig viel!) hat über die damit erzielte höhere Wandoberflächentemperatur einen durchaus vergleichbaren Effekt.
Diese Art der Dämmung von innen ist insbesondere bei denkmalgeschützten Objekten mit z.B. Stuckfassaden (die man nicht verändern darf) oder bei sehr dicken Wänden von alten Burgen/Schlössern ein sehr erprobtes Vorgehen!
…..wenn man sich dazu unbedingt fachlichen Rat holt!
Denn durch Innendämmung wird der sog. “Taupunkt”, d.h. die Temperatur, bei der die relative Feuchte der Luft im Innenraum kondensiert, u.U. bis an die raumseitige Oberfläche, den Putz/die Tapete innen verlagert.
Diesen physikalischen Vorgang kann man sich ganz gut erklären mit der Feuchte auf einer Bierflasche, die man aus dem Kühlschrank auf den Tisch stellt.
3. Solare Energie-Gewinnung
Dass solare Energie-Gewinnung gerade in nördlichen Breiten sehr sinnvoll ist, darf nicht den Blick dafür verstellen, dass die dicke Wärmedämmung außen (und/oder ggf. die dünnere innen) trotzdem sein müssen.
Frühere Forschungsvorhaben haben klar gezeigt, dass eine solare Energienutzung ohne Wärmedämmung nicht funktioniert!
Und zwar weder mit einer unmittelbaren Wärmegewinnung durch südorientierte Fenster noch eine Wärmegewinnung durch thermische Solar-Kollektoren – auch wenn Vakuumröhren-Kollektoren natürlich eine weit größere Leistungsausbeute als übliche Flach-Kollektoren aufweisen – noch mit Photo-Voltaik-Elementen zur Stromerzeugung, (die man dann mittels Wärmepumpen zur Heizung und Warmwasserbereitung nutzt) – denn es gibt einen unumstößlichen Grundsatz:
– die Energie-Verlust-Minimierung ist immer wirtschaftlicher als die Energie-Gewinn-Maximierung!
u.a. schon deshalb, weil Energiegewinnung nie ohne technische Gebäudeaus-rüstung geht!
…und die muss nicht nur bezahlt und gewartet sondern irgendwann auch repariert oder sogar ersetzt werden!
4. Vermeidung von Wärmebrücken
Eine erhebliche Bedeutung beim energieeffektiven Wärmeschutz hat die Vermeidung von Wärmebrücken – die manchmal auch – physikalisch zwar falsch, aber als Kältebrücken bezeichnet werden.
Denn über die Brücke geht die raumseitige Wärme nach draußen, thermodynamisch fließt der Wärmestrom eben von warm nach kalt – nicht umgekehrt!
Und weil Wärmebrücken nicht nur einen z.T. erheblichen Wärmeverlust bedeuten können, sondern auch ein erhebliches Tauwasser-Risiko, sollten sie penibel vermieden werden.
5. Luftdichte Gebäudehülle
Erst eine luftdichte Gebäudehülle ermöglicht ein effektives Heizen, komfortables Wohnen und ein gezieltes Lüften. Jeder kann sich vorstellen, dass man mit einem grob gestrickten Pullover mit vielen Luftmaschen bei heftigem Wind besser eine luftdichte Jacke drüber zieht, die selbst gar nicht wärmen muss: Wichtig ist, dass sie luftdicht ist, damit die Luftmaschen auch warm halten.
In einem Gebäude geht`s um den gleichen Effekt: eine zugige Gebäudehülle ist bei Wind nicht warm zu kriegen, da muss man nicht lange nachdenken.
Zusätzlich gibt`s in Gebäuden, zumal wenn diese mehrgeschossig sind, einen thermischen Auftrieb – wie in einem Termiten-Bau -, d.h. wenn oben die warme Luft durch Ritzen und Fugen entweicht, wird die warme Luft aus dem Erdgeschoss in`s Obergeschoss gesogen und die kalte Luft aus dem Keller in`s Erdgeschoss.
6. Mechanische Lüftung
In Energie-effektiven Gebäuden, die also möglichst luftdicht sein sollen, empfiehlt es sich, eine mechanische Lüftungsanlage zu installieren. Die sorgt für einen notwendigen Luftwechsel, in dem Feuchte und insbesondere CO2 gezielt nach draußen gebracht werden.
Wenn diese Lüftung auch noch mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet ist, kann der Energiebedarf insbesondere dort, wo ein hoher Luftwechsel erforderlich ist – z.B. in Räumen, wo zu Veranstaltungen viele Menschen zusammenkommen, noch einmal signifikant gesenkt werden.
Anders herum ist in Einfamilienhäusern, die häufig über Wohnflächen von > 40 m² pro Nase verfügen, ein solcher Aufwand kaum lohnend – da wäre eine natürliche Thermik, z.B. im Treppenhaus, die durch eine Klappe unten Luft hinein und eine Klappe oben hinaus ließe, eine völlig ausreichende Lüftung zu initiieren, die keinen Strom, keine Filter und keine Wartungs und Reinigungaufwendungen braucht…
…für Pollenalergiker könnte die Zuluft unten noch mit einem einfachen Papierfilter getunt werden.
7. Flinkes Heizsystem
Gut gedämmte Gebäude mit einer vernünftigen solaren Ausrichtung reagieren sehr schnell auf solare Wärme und müssen dann nicht mehr geheizt werden! Wenn dann eine Fußbodenheizung den Estrich und (u.U. den Fliesenbelag) erst einmal aufgeheizt hat, muss das solare Wärmeangebot u.U. “weggeschattet” oder weggelüftet werden.
Deshalb gehört in eine effektives Gebäude eine Heizung, die sehr schnell Wärme bereitstellt, wenn Solarwärme genutzt werden kann, aber genau so schnell herunterfährt.
Artikel III. Peter Steiger
Peter Steiger stellte auf der Baufachtagung in Eldagsen 1991 eine Matrix vor, die nicht mehr zu vereinfachen ist:

Da steht nichts von Baustoffen drin:
– nichts von Primärenergie oder Rohstoffen für die Herstellung,
– nichts von Gefahrstoffen bei der Herstellung oder Entsorgung,
– nichts von Gefahrstoffen während der Nutzung,
aber jeder, der eine plausible Darstellung für die Nutzung von nicht natürlich gewachsenen sondern produzierten Stoffen/Materialien sucht, kann damit etwas anfangen.
Und es geht auch nicht nur um Baustoffe, es geht auch um Einkaufstüten, Handys, Kleidung, Autos, um alles, was man kaufen kann.
Weil aber > 50 % der Abfälle in unseren entwickelten Ländern Baustoff-Abfälle sind, geht`s da eben ganz besonders um die Lebensdauer und die Prozeßketten.
In der Gesetzgebung in Deutschland sind damit auch alle Abfälle im sogenannten Kreislaufwirtschaftsgesetz KrWG subsummiert – und in Europa in der “Circula Economy”.
Dabei sind in § 6 des KrWG die wesentlichen Grundlagen sehr übersichtlich aufgeschrieben:
(1) Maßnahmen der Vermeidung und der Abfallbewirtschaftung stehen in folgender Rangfolge:
1. Vermeidung,
2. Vorbereitung zur Wiederverwendung,
3. Recycling,
4. sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung,
5. Beseitigung.
(2) Ausgehend von der Rangfolge nach Absatz 1 soll nach Maßgabe der §§ 7 und 8 diejenige Maßnahme Vorrang haben, die den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen unter Berücksichtigung des Vorsorge- und Nachhaltigkeitsprinzips am besten gewährleistet. Für die Betrachtung der Auswirkungen auf Mensch und Umwelt nach Satz 1 ist der gesamte Lebenszyklus des Abfalls zugrunde zu legen. Hierbei sind insbesondere zu berücksichtigen
1. die zu erwartenden Emissionen,
2. das Maß der Schonung der natürlichen Ressourcen,
3. die einzusetzende oder zu gewinnende Energie sowie
4. die Anreicherung von Schadstoffen in Erzeugnissen, in Abfällen zur Verwertung oder in daraus gewonnenen Erzeugnissen.
Die technische Möglichkeit, die wirtschaftliche Zumutbarkeit und die sozialen Folgen der Maßnahme sind zu beachten.
(3) Die Anlage 5 enthält eine nicht abschließende Liste von Beispielen für Maßnahmen und wirtschaftliche Instrumente zur Schaffung von Anreizen für die Anwendung der Abfallhierarchie von Verwertungsverfahren.
…und dann demnächst im Buch die weiteren Inhalte.
(Wer sich vorstellen kann, ein solches Buch mit vielen Fotos und Grafik zu erwerben, kann mir schon heute eine Mail schicken an info@richard-adriaans.de)